Noah vom Tempelhofer Feld
- Lika Green
- Jun 12, 2015
- 2 min read
Gestern ist mir etwas passiert, dass mich direkt ins Herz getroffen hat. Es war so zuckersüß, dass ich es euch unbedingt erzählen muss. Ich saß mit Freunden und Familie auf dem Tempelhofer Feld, den Rücken zur endlos freien Brache gewandt. Wir erzählten, ich erzählte und bemerkte plötzlich, wie alle Blicke auf mich gerichtet wurden. Innerhalb einer Sekunde bemerkte ich einen sehr außergewöhnlichen, fast erstarrten Blick in den mir gegenübersitzenden Gesichtern. Ein kurzer Gedankenblitz kam mir ins Gemüt: "Was habt ihr? Ich hab doch gar nichts komisches gesagt?" Flix flux - kamen zwei kleine Ärmchen von hinten liebevoll und und mit voller Inbrunst um meinen Hals geschwungen. "Was passiert hier?" Ich höre nur eine männliche Stimme hinter meinem Rücken "Ja, sie sieht ein bisschen aus wie Mama, das ist aber nicht Mama." Den kleinen Noah schien es nicht zu stören. Er schmiegte sich von hinten an meinen Rücken, legte sein blondes Lockenköpfchen auf meine Schulter und betrachtete mich von der Seite mit seinen wachen blauen Kulleräugelchen. "Komm Noah, wir gehen zur Mama" bei diesem Satz kam der kleine linke Arm ganz fest um meinen Hals und mit der rechten kleinen Hand wurde mein Oberarm gestreichelt. "Willst Du kuscheln? Na gut" sagte der Vater, denn der kleine Noah konnte sich einfach nicht von mir lösen. Wir boten dem Vater Essen und Getränke an, er hatte sich entspannt einfach daneben gesetzt und wartete. Nach ungefähr 10 Minuten kuscheln reichte es ihm dann doch. Er schnappte sich den kleinen Noah, der prompt zu weinen begann. Wir waren alle sehr entzückt und der Vater verabschiedete sich von mir mit den Worten "An Deinem Karma brauchst Du nicht zweifeln". Es gibt sie noch, die Liebe auf den ersten Blick und die coolen Papas. Der Nachgeschmack dieses Erlebnisses war nur leider für den einzig anwesenden Mann in unserer Runde etwas anstrengend. Drei Weiber, ganz angetan von Noah, bekundeten des Rest des Abends nur ihren Wunsch nach neuem Familienzuwachs. Und das ausgerechnet an seinem Geburtstag!

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